Stoppt den Fürsten! Rettet den Hermann!


In Detmold sind in Sichtweite zum Hermannsdenkmal sieben übergroße Windräder geplant. Die Zerstörung der Landschaft rund um dieses Nationaldenkmal hat Bedeutung weit über die Stadtgrenzen hinaus. Hinter diesem geschichtsblinden Windkraftprojekt steckt ausgerechnet das hiesige Fürstenhaus.

Hermann der Cherusker / Lizenz: Pixabay-Inhaltslizenz

Die linksgrünen Deutschlandabschaffer begnügen sich nicht mit der bloßen Zerstörung unserer Natur und Landschaft. Gezielt werden Regionen mit hohem Identitätsgehalt ins Visier genommen. Der hessische Reinhardswald geriet als „Grimmscher Märchenwald“ durch ein solches Zerstörungsprojekt deutschlandweit in die Schlagzeilen. Doch selbst landesweiter Protest konnte die EEG-Mafia dort letztendlich nicht stoppen. Zu gut geschmiert sind heutzutage die Transmissionsriemen zwischen Energieindustrie, Politik, Gefälligkeitswissenschaftlern und politisch hörigen Juristen.

Ein Fall ähnlicher Tragweite bahnt sich gerade in der lippischen Residenzstadt Detmold an. Doch hier ist es noch nicht zu spät, um Widerstand zu leisten. An der „Gauseköte“, einem Passweg über den Teutoburger Wald, sollen sieben extragroße Windräder errichtet werden. Diese sollen rund 100 Meter höher als herkömmliche Windräder sein. Ursprünglich brüstet man sich damit, dass dies die „größten Windräder der Welt“ werden sollten. Seit sich der Wind in der Bevölkerung in Sachen Energiewende erfreulicherweise gedreht hat, unternimmt man jetzt alles, um diese Schlagzeile zu vermeiden.

Das gigantomanische Projekt lag für einige Zeit bei den Gerichten, weil das englische Militär wegen Beeinträchtigung seiner Flugrechte geklagt hatte. Es schien daran zu scheitern. Jetzt ist es plötzlich aus der Versenkung wieder aufgetaucht. Bürgerinitiativen und die lokale AfD laufen Sturm gegen eine geschlossene Front der Altparteien. Deutschlandweit sollte diesem zerstörerischen Projekt viel mehr politische Aufmerksamkeit zuteilwerden. Die Windräder zerstören nämlich nicht nur den Natur- und Landschaftszusammenhang des Teutoburger Waldes, sondern sie beeinträchtigen aus vielfältigen Perspektiven auch das Nationalsymbol Hermannsdenkmal, das an die Varusschlacht (9 n. Chr.) erinnert und somit an die erste geschichtliche Wahrnehmbarkeit eines geeinten deutschen Volkes.

Was bei diesem Zerstörungsprojekt besonders zu überraschen vermag, ist die Tatsache, dass einer der Haupttreiber ausgerechnet der Fürst zur Lippe ist, der als Verpächter seiner Waldgrundstücke Multimillionenprofite wittert. Angesichts des erwarteten Reibachs gehen offenbar jegliche Werte über die Werre, denen man sich im Haus zur Lippe einst verpflichtet sah: Heimatbewusstsein, Natur- und Landschaftsschutz, ade!

Das Fürstenhaus gibt sich hier sonst gerne landesväterlich und traditionsbewusst. Nicht wenige Privatautos dieser Gegend sind mit den stolzen Aufklebern „Fürstentum Lippe“ geschmückt. Doch nun macht sich ausgerechnet dieses Fürstenhaus daran, unsere lippische Natur und Landschaft und unser bekanntestes Wahrzeichen für nichts als schnöden Mammon zu zerstören.

Für eine ganze Region, die zu nicht unwesentlichen Teilen auch von Tourismus und Kurbetrieben lebt, wird dies auch nicht unerhebliche wirtschaftliche Nebenwirkungen haben. Auch sämtliche Immobilien im weiteren Umfeld werden massiv an Wert verlieren, denn aus der attraktiven Lage „Nahe dem Hermannsdenkmal“ wird über Nacht eine unverkäufliche Lage „Nahe dem Mammut-Windpark“ (Infraschall und Stroboskopeffekt inklusive).

Üblicherweise wird heute versucht, solche wirtschaftlichen Bedenken gegen Windkraft durch „Bürgerbeteiligungsmodelle“ zu zerstreuen. Dies ist vergleichbar dem Vorgehen, wie in Kolonien Eingeborene mit Perlen und glitzernden Nägeln abgespeist wurden, die den wahren Wert ihrer Ressourcen nicht kannten. Heute ist in Deutschland aber kaum noch eine Ressource derart knapp, wie unzerstörte Natur und Landschaft. Und oftmals müssen die „Mitinvestoren“ solcher „Bürgerprojekte“ am Ende sogar draufzahlen, weil sie das Kleingedruckte nicht gelesen oder nicht verstanden haben (Stichworte: Falsche Windhöffigkeitsannahmen, unterschätzte Rückbaukosten). Doch ist der Verlust von Heimat, Natur, Landschaft und Identität überhaupt mit Geld bezahlbar? Ist unseren Herzen wirklich nichts mehr heilig? Und will das Fürstenhaus hier wirklich als Ausverkäufer unserer anmutigen Landschaft rund ums Hermannsdenkmal in die Geschichtsbücher eingehen?

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